Demonstration für den Erhalt der Kinder- und Jugendklinik am Standort Lichtenstein

27. März 2022 – dh

Liebe Stadtverbandsmitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,

bei schönstem Sonnenschein haben mehr als 300 Personen die Einladung der Gewerkschaft ver.di angenommen, um auf dem Neumarkt in Lichtenstein „Gesicht“ zu zeigen. Gekommen sind Eltern mit ihren Kindern, Krankenschwestern, Pfleger, Hebammen, Ärzte, Gesundheitswissenschaftler sowie Lokal- und Landespolitiker. Sie alle vereint ein Ziel: die Wiedereröffnung und damit der Erhalt der Kinder- und Jugendklinik am Standort Lichtenstein.  

Organisiert von Simone Bovensiepen (ver.di) in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen des Krankenhauses und den Lichtensteiner Stadträten Ute Hoch (DIE LINKE), Eric Schöniger und Matthias Ramm (beide CDU), waren sich die zahlreichen Redner darin einig, dass die Schließung der Kinder- und Jugendklinik zum 11. März 2022 unter den ins Feld geführten Gründen nicht hinnehmbar ist. Selten hat ein Thema die Menschen in unserer Stadt und der Region derart bewegt wie dieses. Das spiegelte sich auch in den Redebeiträgen wider.

Gemeinsam machen wir uns stark für die Wiedereröffnung und den Erhalt unserer vollstationären Kinder- und Jugendklinik  am Standort Lichtenstein.

Bild v.l.n.r. – Stadträtin Ute Hoch Fraktionsvorsitzende DIE LINKE – Stadtrat Matthias Ramm (CDU) – Simone Bovensiepen ver.di – Kreisrat Alexander Weiß Fraktionsvorsitzender DIE LINKE – Susanne Schaper MdL DIE LINKE – Carsten Michaelis, 2. Beigeordneter Landkreis Zwickau (CDU) – Dagmar Hamann Vorsitzende CDU-Stadtverband Lichtenstein – Stadträtin Elke Kühn (SPD) – Stadtrat Jürgen Hofmann (SPD) – Stadtrat Mario Müller Fraktionsvorsitzender FDP

So sprach u.a. Carsten Michaelis, 2. Beigeordneter des Landkreises Zwickau über den Stellenwert von Gesundheit in unserer Gesellschaft: „In dieser Frage muss die Gesundheit unserer Kinder an erster Stelle stehen! Gesundheit lässt sich nicht mit Zahlen aufwiegen, Gesundheit darf nicht nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Gesundheit ist unser höchstes Gut.“

In dem verlesenen Redemanuskript von Herrn Chefarzt a. D. Dr. Sirb wurde die Tragweite der Entscheidung zur „vorübergehenden“ Schließung noch einmal besonders deutlich. „Mit dem Trägerwechsel zum DRK im Jahre 2005 entwickelte sich die Kinder-und Jugendklinik … zu einer modernen und sehr leistungsstarken Einrichtung, in der sich Schwestern und Ärzte „mit Herz und Verstand“ den erkrankten Kindern und den damit verbundenen Sorgen der Eltern widmen. Es etablierten sich innerhalb der allgemeinen Kinderheilkunde Spezialisierungen wie die Kinderchirurgie mit Kinderanästhesie, die Kinderrheumatologie, die Behandlung von Hormonerkrankungen (Kinderendokronologie), die Behandlung von Blutgerinnungsstörungen (Hämostaseologie) und in Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken des Hauses die Kindergastroenterologie, die Kinderradiologie, die Kinderorthopädie sowie die Sicherung der Notfallbehandlungen in der Rettungsstelle rund um die Uhr.“

Wer das liest, weiß sein erkranktes Kind in den besten Händen.

Und wir sollen hinnehmen, dass dieses medizinische Leistungsspektrum unseren Kindern in Lichtenstein nicht mehr zur Verfügung stehen soll, weil es (angeblich) keine oder nicht genügend Bewerber für die Facharztstellen gibt?

Dieses Argument wurde inzwischen längs ad absurdum geführt. Wir wissen um die Bewerbungen von Fachärzten und dass Herr Chefarzt a. D. Dr. Sirb seine Bereitschaft erneuert hat, „auch als Ruheständler interimsmäßig einen aktiven Anteil fachärztlicher Tätigkeit für die Erhaltung der vollstationären Kindermedizin am Standort Lichtenstein einbringen zu wollen.“

Deshalb sprachen sich alle Redner für die Fortsetzung des begonnenen Dialogs und die Suche nach einer gemeinsamen Lösung aus. Die Stadtratssitzung am Montagabend bietet eine gute Gelegenheit.

Im Anschluss an die Redebeiträge setzten sich die Teilnehmer Richtung Krankenhaus in Bewegung. Viele führten Plakate mit sich, die am Zaun entlang des Krankenhauses angebracht wurden.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer, die Redner, Organisatoren, Mitwirkenden, Vertreter der Medien und der Polizei.

Herzliche Grüße

Dagmar Hamann
Vorsitzende CDU-Stadtverband Lichtenstein/Sa.

Fotos – Claudia Schmidt